Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone ist seit dem 1. Februar 2018 in den Kinos. Der Kinostart kam verspätet, da die Dreharbeiten unterbrochen werden mussten – der Hauptdarsteller Dylan O’Brien (Thomas) hatte sich verletzt. Umso besser, dass der letzte Teil der Trilogie nun endlich auf Leinwand erscheint.

Bereits zum 2. Film gab es viel Kritik, denn die Handlung wich von dem Plot des Buches ab. Wie ist es beim letzten Teil? Gibt es noch Parallelen und wie hat sich die Handlung verändert?

ACHTUNG: Ich werde spoilern.

 

Die Handlung – allgemein

Allein der Beginn ist komplett verschieden, allein aufgrund dessen, dass die zweiten Teile jeweils anders enden.

Im Buch endet es mit der Erreichung des „sicheren Hafens“, wobei die Gruppe im Anschluss in einem Schlafsaal gesperrt wird, während im Film ein Teil der Lichter von ANGST bzw. WCKD gekidnappt werden und Teresa als Verräterin dasteht.

Dementsprechend muss der Anfang des dritten Teils anders sein: Im Film beginnt es mit einer Hetzjagd, bei der Thomas mit ein paar anderen versucht, Minho aus den Fängen von WCKD zu befreien (es ist jedes Mal aufs Neue verwirrend, dass es im Buch ANGST heißt und im Film bei WCKD belassen wurde).

Das Buch beginnt mit der Isolationshaft von Thomas. Anschließend will ANGST den Gruppen ihre Gedächtnisse wiedergeben – das alles resultiert in einer (erneuten) Flucht.

Somit ist auch das Verhältnis zu ANGST verschieden; im Buch läuft die Gruppe quasi das ganze Buch (und die ganze Trilogie)von ANGST weg; im Film wollen sie an die Organisation heran, um Minho zu retten. In beiden Medien wird sie jedoch zutiefst verabscheut – bis zum Ende, wo sich alles aufklärt.

 

Teresa

Teresa ist – das dürfte allgemein bekannt sein – die vielleicht-ehemalige-Freundin von Thomas. Sein Vertrauen in sie ist seit dem zweiten Teil zerstört, da er sich verraten fühlt; im Buch sind es die Dinge, die sie ihm angetan hat (weil es ihr aufgetragen wurde), im Film ist es der Verrat des Rechten Arms an ANGST.

Die Figur an sich wirkt in Film und Buch ähnlich – sie weiß, was sie will, sie befolgt Befehle von ANGST. Im Buch ist sie jedoch weniger als Verräterin dargestellt als im Film. Sie bittet Thomas um Vergebung; im Film ist sie sich ihrer Sache ziemlich sicher, weil sie ihre Handlungen für richtig hält.

In der Verfilmung bringt sie den Zuschauer in einen starken Zwiespalt – eigentlich scheint es richtig zu sein, was sie tut, denn sie hat gute Absichten – andererseits hat sie alle verraten und sieht zudem auch noch zu, wie Minho gequält wird. Diese Rolle ist im Buch nicht so stark vertreten, der Großteil besteht darin, dass Thomas ihr misstraut und er sie aber irgendwie trotzdem vermisst.

Am Ende gleichen sich die Unterschiede jedoch wieder aus; Thomas und Teresa ziehen am gleichen Strang und sie stirbt, um ihn zu retten (das wird allerdings im Film nicht ganz so klar wie im Buch). Der Unterschied besteht darin, dass der Film-Thomas ihr verzeiht und sie sich sogar küssen.

 

Newt

Newt ist ein Crank. Er hat den Brand. Im Buch wird es ihm mitgeteilt, im Film bemerkt man es durch einen Wutausbruch, bei dem Newt im Anschluss Thomas seinen Arm zeigt (voller grüner Adern, ziemlich eklig). Im Buch machen sich die Zeichen vor allem durch seine Unkontrolliertheit bemerkbar. Jedoch gibt es im Gegensatz zum Film keine körperlichen „Male“ wie im Film – das muss allerdings dem zugeschrieben werden, dass man es im Film so einfach besser darstellen kann.

Im Buch gibt Newt Thomas einen Brief mit folgendem Inhalt: Töte mich. Wenn du jemals mein Freund gewesen bist, dann töte mich.

Als Thomas diesen Brief liest, ist Newt bereits von der Gruppe getrennt und muss bei den anderen Infizierten leben – als Thomas und die anderen auftauchen und ihn mitnehmen wollen, weigert er sich.

Im Film bleibt Newt bis zum Ende bei der Gruppe. Er bekommt tatkräftige Unterstützung, bis zum Ende, wo er dann „völlig hinüber“ wird. Auch hier erhält Thomas einen Brief, das findet er allerdings erst ganz am Ende heraus und er hat auch einen anderen Inhalt – im Grunde ist es ein Dankesbrief.

Irgendwann stirbt Newt. Aber er stirbt nicht irgendwie; er stirbt durch Thomas, direkt oder indirekt.

In beiden Fällen bettelt Newt Thomas an, dass er ihn umbringen soll, in beiden Fällen wird er aggressiv und erkennt Thomas zeitweise nicht mehr, da sich der Brand fast vollkommen durch sein Gehirn gefressen hat. Im Buch bringt Thomas Newt um, durch eine Pistole.

Im Film sticht sich Newt selbst ein Messer in den Bauch, während die beiden kämpfen – Thomas will ihn partout nicht umbringen. Diese Verhältnisse sind jedoch nicht klar, ich habe es so verstanden – der Kampf ging sehr schnell und endet damit, dass Newt ein Messer im Bauch hat.

Die Schuld ist demnach verschieden. Im Buch kämpft Thomas mit dem Gewissen, dass er ihn umgebracht hat; im Film mit der Tatsache, dass er ihn hätte retten können.

 

Die Heilung

Was uns gleich zum nächsten Punkt bringt. Die Heilung. Thomas hätte Newt retten können. Der Schlüssel liegt in seinem Blut – aus diesem kann ein Serum extrahiert werden, das die Viren zerstört. So hat Thomas Brenda gerettet. Teresa findet das zum Schluss heraus. Das Blut der Immunen ist generell stark genug, um das Virus zu verlangsamen, aber nicht stark genug, um es aufzuhalten. Das ist das Kernproblem – Thomas‘ Blut jedoch könnte tatsächlich das Virus zerstören.

Soweit zum Film.

Im Buch gibt es keine Heilung. ANGST hat versagt. Auf ganzer Linie. Aber sie haben es geschafft, die Immunen – eine Gruppe von vielleicht 200 Leuten – an einen sicheren Ort zu bringen, wo keine infizierten herumlaufen.

An diesem Ort endet sowohl der Film als auch das Buch.

Der Film hat jedoch in der Hinsicht durch die Heilung ein offenes Ende. Thomas ist ein sehr selbstloser Charakter. In der Endszene des Films hält er die Ampulle mit dem extrahierten Serum in der Hand und schaut in die Ferne – vielleicht geht er los und rettet alle, man weiß es nicht.

Die Kontrolle der Regierung über die Krankheit wird im Buch stärker dargestellt. Polizisten bringen Cranks in den „Crankpalast“, während die Leute im Film einfach nur ausgesperrt werden. Somit erscheint die Regierung im Film machtloser, vor allem da die Cranks am Ende die Stadt überrennen und somit alle – auch Thomas – in Gefahr bringen.

 

Andere Figuren

Janson ist ein verrückter Typ. In beiden Medien. Im Film hat er zusätzlich noch den Brand, was einen Teil seiner Wahnvorstellungen erklärt und ihn zusätzlich auf Thomas hetzt, da dieser die Heilung für ihn darstellen würde. Er ist quasi „der Böse“, denn wie sich herausstellt, ist ANGST an sich gut – so, wie es Teresa im Buch auf ihren Arm schrieb, damals.

Beziehungsweise ist Kanzlerin Paige gut – das wird irgendwann im Film deutlich, um Buch ebenfalls. Im Buch ist sie der Auslöser, der die Immunen rettet – im Film taucht sie zum Ende nur kurz auf, bevor sie von Janson umgebracht wird, hat insgesamt also eine nicht so große Rolle für den Ausgang.

Brenda – im Buch ist Brenda immun. Sie hat für ANGST gearbeitet, ist aber eine Rebellin. Im Film ist sie nicht immun und eigenständig, was sie im Buch zwar auch ist, das kommt im Film allerdings stärker heraus. Im Buch kommt Thomas am Ende mit Brenda zusammen – im Film nicht, beziehungsweise weiß man durch das offene Ende nicht, was noch passiert.

Gally taucht auf, und Gally ist einer von den Guten. Der Überraschungseffekt ist in beiden Fällen groß. Im Buch gehört Gally zum Rechten Arm – das ist der erste Kontakt zu besagter Organisation. Im Film ist er einfach nur einer Gruppe angehörig, die mit anderen Ausgestoßenen (die meisten davon Cranks) vor der Stadt herumlungern.

 

Das Fazit

Mir würden noch tausend andere Dinge einfallen, aber dann wird das ein Buch und kein Artikel mehr. Ich dachte am Anfang, der Film hätte kaum oder gar keine Parallelen mehr zum Buch. Im Laufe des Schreibens ist mir jedoch klar geworden, dass das nicht stimmt. Der Plot ist verschieden – aber die Kernaspekte sind vertreten, wenn auch in unterschiedlicher Auffassung.

Der Film ist meiner Meinung nach gut gelungen. Er ist actionreich, er ist spannend, er ist herzzerreißend – ich habe ungelogen vier Mal geweint. Natürlich sind viele Dinge anders oder es wurde einfach ein anderer Fokus gesetzt – an sich finde ich das aber nicht schlimm. Denn ein Film ist immer noch ein anderes Medium als das Buch. Und an sich war der Film sehr schlüssig, ich konnte alles nachvollziehen.

Einige Aspekte, beispielsweise die Heilung, waren eine gute Idee für die Hoffnung der Zuschauer. Das gab es im Buch nicht, es ging nur ums Überleben der Gruppe.

Auch Brenda als Freundin von Thomas kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, es wirkte im Buch auf mich eher gezwungen, als wäre das die einzige Lösung. Vor allem, nachdem Teresa gerade gestorben war. Aber das muss jeder für sich entschieden.

Wenn ihr den Film also noch nicht gesehen habt – jetzt wisst ihr viel darüber, dann könnt ihr auch gleich ins Kino gehen 🙂

Hier der Trailer zum Film: Trailer

 

Schreibt gerne in die Kommentare, falls euch noch dazu etwas einfällt, ihr eine andere Meinung habt oder generell, wie ihr den Film fandet. Wir würden uns freuen!

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