Der 24. Februar 2018.

Im Buchladen lag dieses Buch mit einer Wespe auf dem Cover. „Pheromon“.

Tatsächlich wusste ich nicht einmal, was ein Pheromon überhaupt ist. Ein Fan von Insekten bin ich auch nicht – aber irgendwie zog es mich an.

Und es hörte sich gut an – der Untertitel „Sie riechen dich“ erinnerte mich ein bisschen an den Klappentext von „Erebos“ (Ursula Potznanski).

Der Klappentext (von Pheromon, nicht von Erebos)

Stell dir vor, du bist siebzehn Jahre alt. Du stehst vor dem Spiegel und entdeckst in deinen Augen einen goldenen Schimmer, der vorher nicht da war. Aber das ist nicht alles. Plötzlich kannst du die Gefühle der Menschen riechen, brauchst keine Brille mehr und löst die schwierigsten Matheaufgaben im Kopf.

Irgendwie cool.

Irgendwie verstörend.

Noch während du dich fragst, was mit dir los ist, beginnt ein Abenteuer ungeahnten Ausmaßes.

Ein Kampf um das Schicksal der ganzen Welt.

Und du bist mittendrin.

„Pheromon: Sie riechen dich“ (Band 1), erschienen am 16.01.18 unter dem Verlag „Planet!“, ist ein Gemeinschaftswerk von Rainer Wekwerth und Thariot. Das Buch hat 416 Seiten und ist aus zwei Seiten geschrieben (Travis im Jahr 2118 und Jake im Jahr 2018); eine Mischung aus Fantasy, Science-Fiction und Thriller.

 

Der Inhalt

Es geht um den 17-jährigen Jake, der plötzlich übernatürliche Fähigkeiten besitzt. Er trifft auf Serena, die zwar unglaublich hübsch, aber irgendwie merkwürdig ist… und als er ihr folgt, wird es noch verwirrender.

Und was hat die Organisation „Human Future Project“ damit zu tun?

Travis ist die zweite Hauptperson. Er lebt im Jahr 2118. „Human Future Project“ breitet sich aus, ein paar Teenager verfolgen ihn… und ein junges Mädchen zieht ihn in seinen Bann.

Wo sind die Parallelen? Was hat das zu bedeuten?

Wie Du vielleicht schon bemerkt hast, gibt es viele Aspekte, die scheinbar zusammengehören und doch keinen Sinn ergeben. Genauso fühlt man sich als Leser dieses Buches. Es ist alles undurchsichtig, vage Ahnungen tun sich auf, die sich irgendwie nicht lichten wollen.

Das macht „Pheromon“ ungemein spannend, perfekt für Krimi- und Mystery-Begeisterte.

Die Darstellung der Zukunft ist sehr interessant. Travis lebt in New York 2118, es gibt Holografische Werbungen und mehrstöckige Straßen für Gleiter, Fußgänger oder Schnellzüge. Im Gegensatz dazu dann 2018, in der sich „Human Future Project“ immer weiter ausbreitetet… während die Organisation in 2118 voll etabliert ist. Diese Vergleiche sind für Science-Fiction-Liebhaber genau das richtige, dennoch verlieren sich die Autoren nicht in endlosen Beschreibungen ihrer Zukunftsvision.

Auch die Romanze fehlt nicht. Die Anzahl der Actionszenen steigt parallel mit der Verwirrung des Lesers, wobei sich am Ende des Buches der berühmte AHA-Effekt einstellt.

Dennoch: Alle Fragen wurden nicht geklärt, einiges steht noch offen.

Zum Glück ist Pheromon der erste Band einer Reihe.

 

Die Figuren

Jake, 17, Footballspieler, kam mir zu Beginn klischeehaft vor und seinen Trieben ausgeliefert. Dennoch weckte er sofort Mitleid und Sympathie in mir, als er 1. sein Spiel vergeigte und 2. tatsächlich Hilfsbereitschaft und gesunden Menschenverstand aufwies. Insgesamt kommt er mir wie ein dreidimensionaler Charakter vor, mit Hobbies und einer Vergangenheit. Jedoch besteht hier – meiner Meinung nach – noch Entwicklungsbedarf, sowohl innerhalb der Story als auch in Bezug zu z.B. seiner Persönlichkeit. Aber vielleicht kommt das noch 🙂

Mit Travis, der seine besten Jahre bereits hinter sich hat, verhält es sich ähnlich. Er hat eine Vergangenheit, manchmal war mir jedoch nicht ganz klar, warum er bestimmte Dinge tut – ob er pervers ist oder ob er einen Beschützerinstinkt hat. Vieles klärt sich jedoch im Laufe des Buches auf. Ich würde ihn als gelungenen Charakter bezeichnen, er ist trockener Alkoholiker und hat demnach mit bestimmten Verlangen zu rechnen, er hat bestimmte Beziehungen, die er pflegt… alles in allem erscheint er mir sehr schlüssig.

Allgemein lässt sich zu den Charakteren sagen, dass sie manchmal eher als Mittel zum Zweck der Geschichte und nicht als „lebende Personen“ beschrieben werden. Jedoch ist das für die Geschichte gar nicht nötig oder sogar überflüssig, da sie nicht auf den Charakteren basiert, sondern eine ereignisgebundene Geschichte ist.

 

Das Fazit

„Pheromon“ ist ein superspannendes Buch, in dem es an nichts fehlt – Action, Spannung, Romanze, eine gesunde Portion Undurchsichtigkeit und eine kleine Prise Humor.

Die Charaktere sind ausreichend entwickelt und am Ende führen alle Handlungsstränge zu einem Ergebnis.

Das Ende wirkt verwirrend und kam für mich sehr unübersichtlich und schnell daher – jedoch wusste ich da noch nicht, dass „Pheromon“ Teil einer Reihe ist und somit noch einige Fragen geklärt werden können.

Aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung!