Geld, Glamour, Luxus, Macht – all das könnte Ruby Bell nicht weniger interessieren. Seit sie ein Stipendium für eine der renommiertesten und teuersten Privatschulen Englands – das Maxton Hall College – erhalten hat, versucht sie vor allem eins: unsichtbar zu sein und ihren Mitschülern so wenig wie möglich aufzufallen. Vor allem von James Beaufort, dem heimlichen Anführer der Schule, hält sie sich fern. Er ist zu arrogant, zu reich, zu attraktiv. Während Rubys größter Traum ein Studium in Oxford ist, scheint er nur für die nächste Party zu leben. Doch dann findet Ruby etwas heraus, das sonst niemand weiß – etwas, das den Ruf von James‘ Familie zerstören würde, sollte es an die Öffentlichkeit geraten. Plötzlich weiß James genau, wer sie ist. Und obwohl sie niemals Teil seiner Welt sein wollte, lassen ihr James – und ihr Herz – schon bald keine andere Wahl…

„Save Me“, das neue Buch von Mona Kasten, erschien am 23.3.18. Ich habe es auf der Leipziger Buchmesse gesehen und konnte nicht anders, als es mir zu kaufen – kein Wunder. Es ist wunderschön. Seht euch das Cover an.

„Save Me“ soll der erste Teil einer Trilogie sein – „Save you“ (Ende Mai) und „Save us“ (September) erscheinen bald.

Ich habe das Buch in genau drei Stunden durchgelesen. Drei Stunden. Wie auch die anderen Bücher von Mona Kasten lässt es sich wunderbar leicht und schnell lesen, ohne dabei die Spannung zu verlieren.

Aber kommen wir zu den einzelnen Punkten…

 

Die Handlung

Oben habe ich bereits den Klappentext eingefügt. Er liest sich zuerst einmal wie der typische Klischee-Roman: Badboy und Mauerblümchen. Als ich anfing, das Buch zu lesen, kam es mir auch so vor. James: attraktiv, hat dauernd Sex, geht auf Partys, ist beliebt… und dann Ruby: arm, unsichtbar…

Die Handlung an sich ist gut strukturiert. Ruby will nach Oxford. Sie sieht etwas, was sie nicht sehen sollte… und das bringt sie in Kontakt mit James und zusätzlich in Schwierigkeiten.

Es gibt eine Art roten Faden, der sich durch das ganze Buch zieht. Jeder hat irgendwie ein Motiv, aufgrund die Dinge geschehen – sie passieren nicht einfach so. Eine Fähigkeit, die nicht jeder Autor beherrscht und der Grund, warum mir das Buch sehr gut gefallen hat.

Ich will nicht zu viel verraten – vielleicht wollt ihr das Buch auch noch lesen.

Was mir besonders aufgefallen ist, sind die kleinen Informationen, die einem vorenthalten werden und später dann rauskommen. Ruby erzählt dem Leser nicht, dass ihr Vater im Rollstuhl sitzt. Plötzlich wird es von einer anderen Figur erwähnt und ich war überrascht – aber na klar, jeder andere Mensch denkt auch nicht dauernd darüber nach, dass die Mutter sich die Haare gefärbt hat oder der Bruder hinkt – da es Normalität geworden ist.

Insgesamt war die Handlung an sich schlüssig, lediglich zum Ende hin hat mich eine Sache verwirrt –ACHTUNG SPOILER – dass James plötzlich erfuhr, dass seine Mutter tot ist. Das kam so überraschend und mir teilweise auch unglaubwürdig herüber. Aber wer weiß, vielleicht wird darauf im zweiten Teil noch aufmerksam gemacht.

Zudem hat dieses Ereignis zu einem fiesen Cliffhanger geführt, der mich nach dem nächsten Teil lechzen lässt 🙂

 

Die Figuren

Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. James und Ruby.

Oftmals entstehen hier Probleme wie beispielsweise bei dem dritten Teil von „die Bestimmung“, dass man gar nicht mehr weiß, welcher Charakter hier eigentlich gerade erzählt. Dieses Problem tauchte hier nicht auf, vor allem, da die Welten der Figuren so unterschiedlich sind. Und sie dachten und agierten auch anders, dieser Aspekt ist Mona sehr gut gelungen. Respekt!

Ruby ist nicht besonders reich, aber sie ist klug. Sie will nach Oxford. Sie plant Dinge, mit mehreren Farben in ihr Bullet Journal. Sie hat eine Familie, eine Schwester, die eine Vergangenheit hat und Eltern, die präsent sind. Merkst Du etwas? Ruby ist ein voll entwickelter Charakter. Sie hat Vorlieben, sie hat eine Vergangenheit, es scheint alles schlüssig zu sein und im Laufe des Buches erfährt man immer mehr Dinge von ihr. „Show, don’t tell“ wird in großem Maße angewendet, was immer wieder kleine Plot Twists hereinbringt.

James ist reich. Seine Familie ist berühmt. Jeder hat an Oxford studiert – und er soll das auch tun. Er ist bei den Mädchen beliebt, versucht, seine Freiheit im letzten Schuljahr zu wahren, bevor er sich beherrschen muss. Er spielt Lacrosse. Er schaut sich Reiseblogs an. Auch James hat eine Vergangenheit, schlimme Dinge, die ihm passiert sind. Und vor allem eines: Druck. Sein Umfeld ist ganz anders als das von Ruby und er geht mit vielen Dingen anders um.

Meiner Meinung nach sind die Charaktere gut gelungen, sie besitzen viel Tiefe und sind interessant. Das einzige, was mich gestört hat, sind diese Klischees. Dazu muss man aber auch sagen, dass das eben nur auf den ersten Blick so wirkt, da die Figuren sehr vielschichtig sind.

Einige Aktionen von James kann ich persönlich nicht nachvollziehen, das liegt aber einfach dran, dass ich es anders machen würde – aber Menschen sind verschieden.

 

Das Fazit

Mona Kasten hat ein spannendes neues Buch herausgebracht, das voller Spannung ist, sich aber trotzdem leicht liest.

Ich kam in einen Zwiespalt, ich habe mitgefiebert, allerdings nicht so, wie man es bei einem Krimi tun würde (logisch).

Das Buch war logisch, gut strukturiert und nachvollziehbar – dazu haben auch die Charaktere einen guten Beitrag geleistet, denn es kam mir vor, als seien es echte Menschen.

Wenn Du das Badboy-Klischee überhaupt nicht magst, könnte es sein, dass Dich das Buch zuerst abschreckt. Ob es einem zu viel Klischee ist oder nicht, muss man selbst entscheiden – für mich war es in Ordnung.

Von meiner Seite aus eine klare Empfehlung!

Schreibt gerne in die Kommentare, wie ihr das Buch fandet!

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